22.06.2009

Kiss Kiss, Bang Bang

Titel: Kiss Kiss, Bang Bang
Jahr: 2005
Genre: Komödie, Krimi, Action
Regisseur: Shane Black
Darsteller: Robert Downey Jr., Val Kilmer
Ofdb.de: Link
Bewertung: 7/10

Einleitung:
Ein Hauptdarsteller, der niemandem etwas böses antun möchte, der aber das Pech gepachtet hat. Das erinnert etwas an den „Dude“ aus „The big Lebowski“ und verführt auch bei diesem Film dazu, dass der Zuschauer den Protagonisten beschützen möchte. Man entwickelt eine gewisse Sympathie, die das schwachsinnigste Handeln rechtfertigt, er ist ja eh der Schwächere.

Inhalt:
Der Kleinganove Harry landet durch Zufall bei einem Casting für einen Film und wird aufgrund seines vermeintlichen „method acting“ Talents nach Hollywood eingeladen. Bei dem schwulen Privatdektiv Perry soll er für seine nächste Rolle lernen, wie sich ein Detektiv verhält. Mit Perry und der gerade (wieder) kennen gelernten Harmony schlittert er in einen kuriosen Mordkomplott…

Filmkritik:
Wer hier einen konventionellen Actionfilm oder Krimi erwartet, liegt falsch. Kiss Kiss Bang Bang ist eine bitterböse Satire, die mit unterschwelliger Komik punktet und einen ganz eigenen Weg geht. Immer wieder denkt der Zuschauer, er weiß was nun kommen wird, doch genau in diesem Moment bricht der Film mit jeglichen Hollywoodklischees. Da geht auch mal ein Abschreckungsversuch mit nur einer Kugel in 8 Kammern (nach Harry´s Berechnung eine 8%ige Chance) ordentlich schief.

Robert Downey Jr. ist perfekt besetzt als sympathischer, tollpatschiger Verlierertyp, der ohne böse Absichten von einem Unglück ins nächste gerät. Neben ihm wirken die anderen Darsteller relativ blass, nur Val Kilmer weiß gekonnt mit seinem sarkastischen Humor zu überzeugen. Die „Bösewichte“ lernt man nur beiläufig kennen, weshalb sich die Geschichte eigentlich nur um Harry und seine Sicht der Dinge dreht, was auch noch dadurch bestärkt wird, dass der Film von Harry aus dem Off kommentiert wird.

Manchmal wirken die Erzählungen aus dem Off sehr gezwungen auf cool getrimmt. Durch die doch sehr vielen Zufälle wandelt der Film auch auf einem schmalen Grat, der den Film von einem urkomischen Krimi mit rotem (oder sagen wir orangenen) Faden um Haaresbreite zu einer unglaubwürdigen Aneinanderreihung von Schießereien und witzigen Situationen degradiert hätte. Letztendlich retten die kuriosen Einfälle und ein rasantes Tempo den Film und der Zuschauer vergisst gerne die ein oder andere Schwäche.

Fazit:
Ein cooler und saukomischer Krimi der mit vielen witzigen Einfällen und einem guten Hauptdarsteller punktet aber doch etwas zu viele Zufälle miteinander verbindet. Die Action und die Geschichte sind Mittelmaß, aber der Humor und die Ideen sind einzigartig.
7/10