17.04.2009

Fear and Loathing in Las Vegas

Titel: Fear and Loathing in Las Vegas
Jahr
: 1998
Genre: Komödie; Drama
Regie: Terry Gilliam
Schauspieler:
Johnny Depp, Benicio del Toro, Cameron Diaz, Tobey Maguire, ...
Ofdb.de: Link
Bewertung: 9/10

„Wir waren irgendwo in der Gegend von Barstow, am Rande der Wüste, als die Drogen zu wirken begannen.“ Erster Satz des Films

Einleitung:
Terry Gilliam, ein früheres Mitglied von Monty Python, verfilmte den als unverfilmbar geltenden Roman „Fear and Loathing in Las Vegas: A Savage Journey to the Heart of the American Dream“ und nimmt uns mit auf eine bunte Reise quer durch das Zockerparadies Las Vegas. Der Film glänzt durch eine gut aufgelegte Schauspieler-Riege (allen voran Johnny Depp) und knallbunte Bilder, die den Zuschauer in einen eigenen Drogenrausch entführen, dem man sich erst im Abspann wieder entziehen kann. Der Film floppte an den Kinokassen, avancierte aber im Nachhinein zum Kult und erfreut sich einer großen Beliebtheit unter vielen Filmfans.

Inhalt:
Amerika im Jahr 1971, die Zeit der Hippie-Ära war am abflachen, es kam wieder Normalität in den Alltag der Amerikaner. Der Journalist Raoul Duke (Johnny Depp) und sein Anwalt Dr. Gonzo (Benicio del Toro mit dickem Bierbauch) machen sich mit einem geliehenen Cabrio auf den Weg zum Mint 4000 in Las Vegas, dem höchstdotierten Wüstenrennen Amerikas – im Kofferraum eine ganze Sammlung jeder erdenklichen Droge, angefangen von Alkohol und Canabis, über Uppers, Downers, Laughers, bis hin zu Äther und Koks. Der 3-tägige Trip ins „Herz des Amerikanischen Traums“ wird zum wahren Drogen-Trip, bei dem sie Bekanntschaft mit einsamen Cops, raffgierigen Casinoangestellten und wilden Fledermäusen (!) machen.

Filmkritik:
Ein Film den man so schnell nicht vergisst. Der Zuschauer findet sich inmitten einer Welt, in der sich Fiktion und Realität von Anfang an vermischt. Zeugen die karikaturhaften Fledermäuse in Duke´s Brille noch von einer Wahnvorstellung des Protagonisten, so ist man sich dessen nicht mehr sicher, wenn man die echt wirkende, tote Fledermaus am Seitenrand bemerkt. Man gerät in einen Sog von Drogen, in der eine skurrile Situation die nächste jagt.

Duke und Gonzo wirken wie Fremdkörper in der glitzernden, auf Perfektionismus getrimmten Welt von Las Vegas. Höhepunkt ist hierbei der Äthertrip, bei dem sie wie „irische, betrunkene Säufer“ zum Eingang eines Casinos stolpern. Sie wollen nie richtig in ein Bild passen, nach dem Amerika Anfang der 70er Jahre sucht, in der die Hippie-Zeit mit Ihren überflüssigen Überbleibseln vergessen werden soll. Bei der Polizeikonferenz stechen sie beispielsweise mit ihrem schwarzen Jackett unter den übrigen, hell gekleideten Polizisten hervor, wie das bekanntlich „schwarze Schaf“.

Neben dem grandios aufspielenden Johnny Depp sind auch die Nebenrollen perfekt besetzt. Das Staraufkommen ist extrem hoch, auch wenn das von vielen erst bei mehrmaligem Betrachten entdeckt wird. So spielen Cameron Diaz, Gary Busey, Ellen Barkin, Tobey Maguire und Christina Ricci ihre meist kuriosen Rollen souverän. Besonders erwähnenswert ist noch Benicio del Toro, der den verrückten Dr. Gonzo mit einer Präsenz spielt, bei der man zwischen Sympathie und Ekel nicht wirklich entscheiden kann.

Viele Dialoge bleiben in Erinnerung und sind herrlich grotesk („Wie ist Ihr Name“ – „Mein Name steht auf meinem Führerschein“). Auch die Filmmusik trägt zum Gesamtkonzept bei, sei es Tom Jones mit „She´s a lady“, oder die Dead Kennedy´s mit „Viva las Vegas“, das alles ist stimmig zu den vorherrschenden, farbenfrohen Bildern, die einem ein Erlebnis verschaffen, dass sich nie wirklich greifen lässt und bei dem die Probleme des Alltags leicht in Vergessenheit geraten.

Fear and Loathing in Las Vegas polarisiert jedoch auch, so sehen die einen in dem Film ein Meisterwerk, in dem Drogenkonsum in einer leicht überzogenen Form dargestellt wird, andere sehen nur einen Film in dem Drogenmissbrauch verherrlicht wird und der Unterhaltung dient.

Fazit:
Ein Film wie ein bunter Rausch, man kann nicht alle Eindrücke einordnen, geschweige denn verarbeiten, doch dafür kann man ihn auch oftmals anschauen und gewinnt immer neue Aspekte, man muss sich nur von der knallbunten Drogenwelle tragen lassen, die einen schnell in einen natürlichen Bann zieht und nicht mehr los lässt.
Als dein Anwalt rate ich dir: Schaue diesen Film und lasse dich köstlich unterhalten!!!
9/10

„Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen, ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde: Zu spleening zum Leben und zu selten zum Sterben“ Duke über Gonzo



1 Kommentar:

  1. Ihr aus Samoa seid doch alle gleich. Ihr habt kein Vertrauen in die essentielle Anständigkeit der Kultur des Weißen Mannes

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