09.09.2009

The Tournament

Titel: The Tournament
Jahr: 2009
Genre: Action
Regisseur: Scott Mann
Darsteller: Robert Carlyle, Ving Rhames, Ian Somerhalder, Scott Adkins, ...
Ofdb.de: Link
Bewertung: 6/10

Einleitung
The Tournament lief dieses Jahr im Rahmen des Fantasy Filmfestes in mehreren deutschen Städten. Ob der Film einen deutschen Kinostart bekommt ist eher fraglich, trotz einiger bekannter Schauspieler (u.a. Ving Rhames, Robert Carlyle, Ian Somerhalder, …) und einer kurzweiligen Story mit einigen guten Ideen. Leider lassen sich auch einige Schwächen nicht leugnen.

Inhalt
Alle 7 Jahre treffen sich die besten 30 Profikiller der Welt um den besten ihrer Sorte zu küren. Das dies heißt, dass alle anderen das zeitliche segnen müssen, scheint klar zu sein. Hinter dem Spektakel stecken Millionäre, die auf die einzelnen Kopfgeldjäger tippen. Die beste Quote hierbei hat der Vorjahressieger Joshua, der teilnimmt, da er hofft den Mörder seiner Frau zu finden. Ungewollt ins Fadenkreuz der Killer gerät der Pfarrer MacAvoy, der nur durch die hübsche Lai Lai eine Chance zu überleben hat…

Filmkritik
The Tournament hat einige Parallelen zu Filmen wie „Battle Royal“ und „Death Race“. Das solch eine Rahmenstory nichts für schwache Gemüter, bzw. Sittenwächter ist, versteht sich von selbst. Aber das die Action- und Tötungsszenen so konsequent brutal und extrem sind, ist sehr erfrischend. Immer bei solchen Szenen kann dieser Film Punkten, sie sind gut gefilmt und überzeugen mit Spannung und gutem Sound. Oftmals versucht der Film auch mit Humor aufzutrumpfen, jedoch zündet hier nicht jeder Gag, es ist einfach zu viel für so einen Film. Statt aufzulockern verdirbt dieser Humor einige gute, ernste Szenen und zerstört so die Spannung.

Die Story um den Titelverteidiger und seine getötete Frau versucht, dem Film neue Facetten zu geben und die Teilnahme eines Killers zu rechtfertigen. Diese Story ist für so einen Film jedoch vollkommen überflüssig und lässt in diesen Momenten Langeweile aufkommen. Der Film hätte bei seinen Stärken bleiben sollen, seiner Coolness und seinen actionlastigen Szenen. Genauso ist das Ende nicht, wie es sich für so einen Film gehört. Hier fehlt der Knaller und die Konsequenz, wie sie zuvor so schön ausgelebt wurde. Die Idee mit dem Pfarrer ist Geschmackssache, aber ganz ohne Handlung wäre es ja nur eine Aneinanderreihung von Actionszenen gewesen. Und so bleibt der Film auch in Erinnerung, viel Action, viel Blut, viel Coolness, wenig Sinn, und Logik.

An Einzelszenen wird man sich auch noch nach dem Film erinnern. Besonders hervorzuheben ist hier der Part des Ian Somerhalder (den man vllt. aus Lost kennt). Sein Charakter ist so überzogen, realitätsfern und extrem, dass man seine Taten nur mit amüsiertem Kopfschütteln quittieren kann. Insgesamt darf man den Film nicht zu ernst nehmen, da vieles mit einer Brise Ironie gewürzt wurde und er sich selbt -zum Glück- nicht zu ernst nimmt.

Fazit
Ein kurzweiliger Actionspaß, dem zum Ende etwas Biss fehlt. Punkten kann der Film als eine Aneinanderreihung von blutigen Actionszenen der ruppigen Art, sobald jedoch die Story in den Vordergrund rückt, fehlt die Logik und Spannung. Auch der Humor zündet nicht wirklich immer.
6/10

06.09.2009

Free Rainer - Dein Fernseher lügt

Titel: Free Rainer - Dein Fernseher lügt
Jahr: 2007
Genre: Satire
Regisseur: Hans Weingartner
Darsteller: Moritz Bleibtreu, Elsa Sophie Gambard
Ofdb.de: Link
Bewertung: 5/10

"Man zeigt den Leuten einfach so lange Dreck, bis sie irgendwann nur noch Dreck sehen wollen" Rainer
Einleitung
In Zeiten der x-ten Auflage von Big Brother und Überflutung durch Mittagsreportagen über sozial schwache Familien mit diversen Problemen fragt sich so mancher Fernsehzuschauer, wo dass alles hinführen soll. Verdummt das deutsche Volk vor den vorgesetzten „Fast Entertainment“-Sendungen der Mattscheiben? Genau dieses Problem prangert „Free Rainer – Dein Fernseher lügt“ an und sieht als Ursache allen Übels die Einschaltquoten. Was den Leuten vorgesetzt wird, wird auch konsumiert. Kann der Spieß aber auch umgedreht und qualitativ hochwertiges Programm von der Allgemeinbevölkerung angenommen werden?

Inhalt
Der Produzent Rainer (Moritz Bleibtreu) arbeitet beim Fernsehsender TTS und hat mit niveaulosen Sendungen wie „Hol dir das Superbaby“ viel Erfolg. Nach einem folgeschweren Aufeinandertreffen mit Pegah (Elsa Sophie Gambard) ändert Rainer seine Einstellung und möchte der medialen Volksverdummung durch das Fernsehprogramm mit einer Manipulation der Einschaltquoten entgegentreten. Dies scheint zu funktionieren und die Zuschauer scheinen ihre Fernsehgewohnheiten langsam zu ändern…

Filmkritik
Was uns dieser Film am Anfang auftischt, ist schon fast eine Frechheit. Der Anfang beginnt mit rasanten Bildern und einem durch Quoten getriebenen, skrupellosen Moritz Bleibtreu. Das sich dieser nach einem Unfall so schnell bekehrt ist absolut unglaubwürdig, genauso wie die Wandlung von Elsa Sophie Gambard. Es wirkt doch alles sehr übertrieben und zugespitzt, ohne wirklichen Realitätsbezug, dadurch wirkt auch die Charakterzeichnung der Hauptdarsteller sehr lieblos und beliebig.

Nachdem sich die 2 Hauptdarsteller gefunden haben und merken, dass sie ähnliche Interessen verfolgen kommt das, was dem Film eine sehr bittere Note verleiht. Das ganze Thema rund um die Quotenverschwörung ist total Fehl am Platz und überzeugt nie. Vor allem wenn man die Verhältnisse kennt und weiß, dass die Berechnung der Quoten in Deutschland noch mal um einiges genauer sind als z.B. in dem medienregierten USA, so ist fliegt dieses ganze Konstrukt schnell ineinander, trotz normaler Schwächen bei solch einer großen Erhebung. Auch die folgende Manipulation der Geräte und der damit zusammenhängende Aufbau einer kleinen Gruppe Widerstandskämpfer stößt wohl bei den meisten Zuschauern sauer auf.

Wenn man alles bis dahin gesehene vergisst, kann man aber im letzten Drittel des Films eine interessante Utopie sehen, die man sich auch so wünschen würde. Das dies alles Wunschgedanke ist und die festgefahrenen Konsumverhalten schwer rückgängig zu machen sind sollte klar sein, trotzdem kann man der Idee nach der Quotenmanipulation doch einiges abgewinnen. Die Nachrichten in diversen Zeitschriften und Bilder von bücherlesenden Jugendlichen im Freien erfreut dann doch das Gemüt jedes nach Revolution in der derzeitigen Fernsehlandschaft strebenden Geistes.

Wer die ersten 2/3 des Films erträgt und nicht trotz der unsinnigen Verschwörungstheorien und unscharfen Charakterzeichnungen abgeschalten hat, wird hier für das Durchhaltevermögen belohnt. Schade, dass der Film erst hier die Kurve kriegt, denn man hätte aus der Grundidee des Films sehr viel machen können.

Fazit
Bei „Free Rainer“ wurde sehr viel Potential verschenkt. Wer die grausamen ersten 2/3 des Films erträgt, wird doch noch mit einem beeindruckenden Ende belohnt, welches trotz aller Logik, die dagegen spricht, doch wünschenswert wäre. Einen ganzen Film trägt dieses Ende trotz dessen nicht und zu einer Revolution im TV-Programm führt es „leider“ auch nicht.
5/10

02.09.2009

Sturm

Titel: Sturm
Jahr: 2009
Genre: Polit-Drama
Regisseur: Hans-Christian Schmid
Darsteller: Kerry Fox, Anamaria Marinca, ...
Ofdb.de: Link
Bewertung: 3/10

Einleitung
Hans-Christian Schmid gehört nach Filmen wie Crazy, Lichter und Requiem zu den renommierten Regisseuren Deutschlands. Sein neuer Film Sturm war nominiert für den Goldenen Bären auf der Berlinale, ging aber leer aus. Er befasst sich mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, bei dem Verhandlungen wegen schweren Verbrechen während des Balkankonflikts stattfinden.

Inhalt
Der serbische Kriegsverbrecher Duric sitzt seit 3 Jahren in Untersuchungshaft in Den Haag. Die Verteidigung stütz sich auf den glaubhaften Zeugen Alen, der den damaligen General bei einer seiner unmenschlichen Verbrechen gesehen haben soll. Als herauskommt, dass Alen gelogen hat und nichts sehen konnte, nimmt sich dieser das Leben. Die Anklägerin Hannah Maynard will den Prozess aber nicht aufgeben und forscht im Leben des früheren Zeugen. Hierbei lernt sie die Schwester Alens, Mira Arendt, kennen, die mehr zu wissen scheint, als vorerst gedacht. Nun muss sie nur noch zu einer Aussage bewegt werden…

Filmkritik
Sturm soll ein Plädoyer für Gerechtigkeit sein, ein Film über das schwierige Thema Kriegsverbrecherverfolgung und was alles damit zusammenhängt. Ein Prozess geht meistens Jahre und es fällt schwierig, den Verantwortlichen die Taten nachzuweisen. Oft genießen die Verbrecher in ihrem Heimatland Heldenverehrung und werden von der Bevölkerung geschützt. Selbst das UN-Tribunal in Den Haag hat mit viel Bürokratie zu kämpfen und so bekommen viele Verbrecher nicht die gerechte Strafe. Sturm möchte genau auf diese Missstände hinweisen. Dies gelingt auch, Sturm ist am Anfang sehr sachlich, verfällt jedoch gerade am Ende in moralische Unglaubwürdigkeit.

Sturm beginnt ganz langsam und zeigt keine Verbrechen des Generals Duric. Der Fokus liegt auf dem Prozess und den damit zusammenhängenden Problemen. Langsam kommt etwas fahrt auf, aber wirklich spannend ist er zu keinem Zeitpunkt. Er ist konsequent abseits des üblichen Hollywood-Getöse, ohne besondere Kamerafahrten oder Effekte, was bei diesem Thema auch passend ist. Leider ist der sachlich geführte Film jedoch hauptsächlich eins, langweilig. Man verfolgt den Film und interessiert sich für das Thema, jedoch fiebert man nie wirklich mit und man sehnt sich nach dem Ende.

Man wünscht sich genau so das Ende wie es kommt, jedoch hinterlässt genau das einen sehr bitteren Beigeschmack. Konsequent wird aufgezeigt, wie zäh solche Prozesse verlaufen und wie wenig Hoffnung auf einen guten Ausgang besteht. Und dann kommt am Ende genau das, was man sich gewünscht hat, man weiß jedoch gleichzeitig, dass dieses eigentlich nur ein Wunschgedanke ist und in der Realität so nicht vorkommt. So verliert der Film viel an seiner Glaubwürdigkeit.

Schauspielerisch bietet der Film nichts besonderes, die Anklägerin wirkt eher hölzern und den meisten anderen wird wenig Raum gewährt, nur Mira Ahrendt kann überzeugen. Ihre Geschichte ist auch die einzige, die bewegen kann. Ob sie ihr altes (glückliches) Leben aufgeben wird, um Gerechtigkeit zu erlangen und die Umstände in der die Zeugin leben muss nach ihrem Entschluss (in einem Hotel mit hohen Sicherheitsvorkehrungen, die aufgrund von vielen Anfeindungen und Einschüchterungsversuchen durchaus berechtigt scheinen) wirken glaubhaft. Trotzdem trägt diese Handlung niemals einen ganzen Film und weiß nur stellenweise zu unterhalten.

Fazit
Ein ambitionierter Film, der sich um ein schwieriges Thema dreht und versucht, Missstände aufzuzeigen. Leider ist das Ende sehr unkonsequent und die ausstrahlende Ruhe des Films wechselt sehr schnell in Langeweile und Gleichgültigkeit.
3/10

08.07.2009

Knockin´ on Heavens Door

Titel: Knockin´ on Heavens Door
Jahr: 1997
Genre: Road-Movie, Gangster-Komödie
Regiesseur: Thomas Jahn
Darsteller: Til Schweiger, Jan Josef Liefers, Moritz Bleibtreu, Huub Stapel, Thierry van Werveke, ...
Ofdb.de: Link
Bewertung: 9/10

"Du stehst am Strand und schmeckst den salzigen Geruch des Windes, der über das Meer kommt. Im Bauch das warme Gefühl grenzenloser Freiheit und auf Deinen Lippen den bitteren, tränendurchtränkten Kuss Deiner Geliebten." Martin Brest

Einleitung
Wenn man sich die Kinocharts in den 90ern anschaut, erkennt man schnell, dass es wenig deutsche Filme in den Top 20 gab. Und wenn sich mal einer verirrte, waren es Komödien a lá Otto oder Werner. Doch 1997 kam „Knockin´ on Heavens door“ ins Kino, eine Mischung aus Road-Movie und Gangster-Komödie. Es war das Regiedebüt von Thomas Jahn und wurde ein voller Erfolg an den Kassen, aber auch bei den Kritikern. Jahn wurde schon als neuer Tarantino Deutschlands gefeiert. Doch es sollte sein bisher einziger Hit bleiben.

Inhalt
Rudi Wurlitzer, der Krebs im Endstadium hat und Martin Brest, der an einem unheilbaren Gehirntumor leidet, lernen sich im Krankenhaus kennen und beschließen bei einem gemeinsamen Besäufnis, dass sie ihre letzten Tage nicht so erleben wollen. Da Rudi noch nie das Meer gesehen hat, wird kurzerhand ein Mercedes geklaut und der Anblick des Meeres wird als großes Ziel erklärt. Was sie noch nicht wissen ist, dass ein Koffer voller Geld im Kofferraum liegt, der jedoch einem Gangsterboss gehört. Durch mehrere Missgeschicke sind es bald nicht nur die Gangster, die sich an ihre Fersen heften...

Filmkritik
Es ist eine recht einfach gestrickte Geschichte die uns Jahn hier auftischt. Zwei Männer wollen kurz vor dem Tot noch was erleben und beginnen eine Reise ans Meer, auf dessen Weg sie viel erleben und viel anstellen. Doch wie diese Geschichte serviert wird, hat so viel Charme und ist in manchen Situationen so schön grotesk, dass man gerne über den ein oder anderen logischen Patzer hinwegsieht. Allein die Musik kommt immer passend und verleiht dem Film im richtigen Moment die nötige Wärme.

Auch schauspielerisch hat dieser Film einiges zu bieten. Til Schweiger und Jan Josef Liefers spielen ihre Rollen souverän, voll überzeugen können jedoch die vielen Nebendarsteller. Bis in die kleinsten Rollen ist „Knockin´ on Heavens Door“ mit dem „Who is who“ des deutschen Films besetzt (u.a. Corinna Harfouch, Hannes Jaenicke, Tobias Schenke uvm.). Aber den denkwürdigsten Eindruck hat Moritz Bleibtreu als Abdul, der für so manche Lacher sorgt und in Erinnerung bleibt.

Der Film wirkt zu keiner Zeit auf cool getrimmt, auch wenn vieles von anderen Road- und Gangster-Movies abgekupfert wurde und sich der Einfluss von Filmen wie „Pulp Fiction“ nicht leugnen lässt. Trotzdem wartet er mit so vielen eigenen Ideen auf, dass es eher eine kleine Verbeugung ist vor den großen Genrevertretern, als eine Kopie. So gibt es außerdem viele nette Anspielungen auf andere bekannte Filme und Szenen (eine Bar mit dem Namen „True Romance“, die Anzüge der beiden Gangster, …), die jedoch nur Filmkenner erraten dürften.

Nicht alle Gags zünden wie sie sollen, doch bei der Dichte an Komik reicht es allemal, damit kein Auge trocken bleibt. Und wo andere Filme zu einer reinen Komödie verkommen würden, da entgegnet „Knockin´ on Heavens Door“ Szenen mit einer unglaublichen Tragik. Denn die Rahmenhandlung an sich ist ja doch eine sehr ernste und traurige. Alleine die Schlußszene hat solch eine Kraft und Intensität, dass sie jeden Zuschauer packen dürfte.

„Knockin´ on Heavens Door“ stellte in Deutschland einen kleinen Wendepunkt dar. Zuvor waren es nur reine Komödien die an den heimischen Kinokassen Geld machen konnten. Als dann „Knockin´ on Heavens Door“ ein Erfolg war, bemerkte die Filmindustrie, dass sich auch aus Filme mit etwas mehr Anspruch und einem etwas ernsterem Thema Geld machen lässt. Ebenso sahen die Zuschauer, dass auch in Deutschland erfrischend gute Filme gemacht werden können. Wie groß die Auswirkungen für die deutsche Filmindustrie war, lässt sich schwer sagen, auch weil „Lola rennt“ ein Jahr später in die Kinos kam und sogar international erfolgreich war. Auf jeden Fall wurde Moritz Bleibtreu zu einem bekannten Schauspieler und Til Schweiger festigte seine Rolle als großes Zugpferd in deutschen Filmen.

Fazit
„Knockin´ on Heavens Door“ ist zu Recht einer der erfolgreichsten deutschen Filme der 90er Jahre und versprüht unglaublich viel Charme. Ein perfekter Mix aus Tragik und Komik mit der nötigen Wärme, aber vor allem auch Coolness. Selten machte ein deutscher Film so viel Spaß und rührte zugleich zu Tränen.
9/10



06.07.2009

Severance

Titel: Severance
Jahr: 2006
Genre: Horror-Komödie
Regiesseur: Christopher Smith
Darsteller: Danny Dyer, Laura Harris
Ofdb.de: Link
Bewertung: 3/10

Einführung
Britische Horrorkomödien wie Shaun of the dead haben gerade Hochkonjunktur und so reiht sich auch Severance in dieses Genre. Für Aufsehen hat ein Mord eines 17-jährigen Studenten durch 3 Männer gesorgt, die sich auf eine Tötungsszene von Severance berufen. Das hat, so krank es klingen mag, dem Film sicher weitergeholfen, eine Fangemeinde aufzubauen, denn an sich hat Severance nichts, was man nicht schon in viel besserer Form bei anderen Filmen gesehen hat.

Inhalt
Sieben Angestellte eines Waffenproduzenten fahren in die osteuropäische Pampa um sich dort als Team fortzubilden und zu festigen. Als ein umgestürzter Baum die Hauptstraße versperrt, gehen sie zu Fuß einen Waldweg entlang. Sie erreichen auch die vermeintliche Hütte, doch als sie den Busfahrer ermordet finden und eine aus dem Team einen maskierten Mann im Fenster sieht, wird der Gruppe schnell klar, dass es jemand auf sie abgesehen hat…

Filmkritik
Severance ist völlig belanglos und ohne frische Ideen. Alles hat man so schon einmal gesehen und auch der große Twist stellt keine Überraschung dar und sorgt nur für ein müdes gähnen. Auch die Splatterszenen stehen denen anderer Filme in vielem nach, sie sind weder grausam wie in „Hostel“, noch lustig wie in „Hot Fuzz“.

Das man bei so einem Film keine Charakterzeichnung erwarten darf ist logisch, aber die gewollt übertriebene Darstellung von verschiedenen Charaktereigenschaften (v. a. der dumme, kiffende, auf Sex fixierte Steve und der total überforderte Chef Richard) sind nicht witzig, sondern sorgen beim normal denkenden Publikum für Kopfschütteln.

Ein paar Lichtblicke bietet Severance dann doch noch. An sich ist der Film nicht schlecht gefilmt und auch die Musik ist passend und sorgt für etwas Stimmung. Außerdem handeln die Protagonisten wie in manchen anderen Rohrkrepierern dieses Genres nicht immer total unlogisch und erschießen auch mal den hilflosen Mörder, anstatt schreiend wegzurennen.

Sein Publikum findet Severance sicherlich bei Jugendlichen die den Film zu Partyzwecken missbrauchen und diesen ordentlich angetrunken anschauen und über diese Art von Humor lachen können. Aber es gibt definitiv bessere Filme, die auch für diesen Zweck geeignet sind.

Fazit
Für einen Splatterfilm zu harmlos und für eine Komödie zu dämlich und stereotypisch. Da hilft auch nicht, dass er sich den üblichen Klischees bedient, obwohl er gerade diese vorführen möchte.
3/10

Gran Torino

Titel: Gran Torino
Jahr: 2008
Genre: Drama
Regiesseur: Clint Eastwood
Darsteller: Clint Eastwood, ...
Ofdb.de: Link
Bewertung: 7/10

"Schon mal bemerkt, dass man ab und zu vor jemanden steht, dem man besser nicht blöd kommt? - So einer bin ich." Walt Kowalski
Einführung
Clint Eastwood zählt mit seinen 79 Jahren lange nicht zum alten Eisen und gehört immer noch zu den ganz großen in Hollywood. Bei Gran Torino führte er Regie, gleichzeitig ist es auch der Abschied als aktiver Schauspieler. Eastwood trägt diesen Film wirklich fast alleine und spielt mit seinem Image als Darsteller.

Inhalt
Walt Kowalski ist ein mürrischer und rassistisch veranlagter alter Mann, dessen Frau gestorben ist. Vor dem Haus weht die amerikanische Flagge, in der Garage steht ein alter Ford Grand Torino aus dem Jahr 1972 und auch seine Ideale sind typisch für einen patriotischen Amerikaner aus dem mittleren Westen. Einiges hat sich geändert in seinem Viertel, viele mit Migrationshintergrund sind zugezogen, wie auch seine neuen Nachbarn, die dem Stamm der Hmong angehören, denen er mit Misstrauen entgegentritt. Dies wird noch bestärkt, als der Nachbarsjunge Thao seinen Ford stehlen will. Jedoch rettet Walt ihn kurze Zeit darauf „ungewollt“ (eher aus eigennützigen Zielen) vor einer Jugendgang und langsam aber stetig entsteht ein besonderes Verhältnis zwischen ihnen…

Filmkritik
Walt hat es nicht einfach in der heutigen Welt. Sein Charakter wirkt wie aus einer Vergangenheit, die längst vergessen ist. Alles hat sich verändert, Ford läuft nicht mehr wie damals, seine früheren Kollegen sind längst weg gezogen, dafür wohnen nun ungebetene Gäste anderer Nationen neben ihm. Das der griesgrämige, streng konservative Patriot darüber nicht gerade glücklich ist, versteht sich von selbst. Aber mit was für einem rassistischen Hass er diesen begegnet ist schon sehr befremdlich und zum Glück doch gerade so überzeichnet, dass sich der Film gegenüber Rassismusvorwürfen entziehen kann. Worte wie „Schlitzauge“ und „Bambusratte“ für Asiaten und „Bimbo“ für Schwarze gehören hierbei zum Grundwortschatz von Walt. Eastwood bedient sich hier seinem Image aus alten Rollen (z.B. Dirty Harry) und spielt damit, genauso wie er mit diesem Film seinen Alterungsprozess zum Thema macht.

„Gran Torino“ schneidet mehr Themen als nur Rassimus an, es geht um schwierige Freundschaften zwischen unterschiedlichen Generationen und Kulturen, Tod, das älter werden, Rache, Konflikte mit der eigenen Familie und Kirche, um nur einige zu nennen. Diese Vielfalt an Themen hat in „Million Dollar Baby“ gut geklappt, auch bei „Gran Torino“ funktioniert es größtenteils, auch wenn man manche Themen für eine kleine Straffung streichen hätte können, denn der Film ist mit beinahe 2 Stunden etwas zu lang geraten. Manchmal ist weniger eben doch mehr.

Der Konflikt mit seiner materialistischen und nach seiner Überzeugung ohne Wertvorstellung lebende Familie ist eines der Highlights der Film. Auch das Ende ist gut gemacht, man erwartet viel, wird jedoch eines besseren belehrt und erschreckt sich, dass man sich eigentlich doch einen anderen Ausgang erwünscht hätte. Jedoch fällt es schwer, in einem sonst durchaus realistischen Film, diese Aufopferungsbereitschaft nachzuvollziehen, auch wenn man ihr entgegenfiebert.

Fazit
Eastwood schafft mit Walt Kowalski ein Charakter der lange im Gedächtnis bleibt, jedoch wird er bei einigen für großen Unmut sorgen. Gran Torino hat einige gute Momente, leider packt einen die Geschichte erst gegen Ende. Trotz dessen ein würdiger Abgang eines Darsteller-Unikats, der uns sicher noch mit einigen Filmen hinter der Kamera erfreuen wird.
7/10


P.s.: Der Trailer basiert noch auf einer alten Synchro.

22.06.2009

Kiss Kiss, Bang Bang

Titel: Kiss Kiss, Bang Bang
Jahr: 2005
Genre: Komödie, Krimi, Action
Regisseur: Shane Black
Darsteller: Robert Downey Jr., Val Kilmer
Ofdb.de: Link
Bewertung: 7/10

Einleitung:
Ein Hauptdarsteller, der niemandem etwas böses antun möchte, der aber das Pech gepachtet hat. Das erinnert etwas an den „Dude“ aus „The big Lebowski“ und verführt auch bei diesem Film dazu, dass der Zuschauer den Protagonisten beschützen möchte. Man entwickelt eine gewisse Sympathie, die das schwachsinnigste Handeln rechtfertigt, er ist ja eh der Schwächere.

Inhalt:
Der Kleinganove Harry landet durch Zufall bei einem Casting für einen Film und wird aufgrund seines vermeintlichen „method acting“ Talents nach Hollywood eingeladen. Bei dem schwulen Privatdektiv Perry soll er für seine nächste Rolle lernen, wie sich ein Detektiv verhält. Mit Perry und der gerade (wieder) kennen gelernten Harmony schlittert er in einen kuriosen Mordkomplott…

Filmkritik:
Wer hier einen konventionellen Actionfilm oder Krimi erwartet, liegt falsch. Kiss Kiss Bang Bang ist eine bitterböse Satire, die mit unterschwelliger Komik punktet und einen ganz eigenen Weg geht. Immer wieder denkt der Zuschauer, er weiß was nun kommen wird, doch genau in diesem Moment bricht der Film mit jeglichen Hollywoodklischees. Da geht auch mal ein Abschreckungsversuch mit nur einer Kugel in 8 Kammern (nach Harry´s Berechnung eine 8%ige Chance) ordentlich schief.

Robert Downey Jr. ist perfekt besetzt als sympathischer, tollpatschiger Verlierertyp, der ohne böse Absichten von einem Unglück ins nächste gerät. Neben ihm wirken die anderen Darsteller relativ blass, nur Val Kilmer weiß gekonnt mit seinem sarkastischen Humor zu überzeugen. Die „Bösewichte“ lernt man nur beiläufig kennen, weshalb sich die Geschichte eigentlich nur um Harry und seine Sicht der Dinge dreht, was auch noch dadurch bestärkt wird, dass der Film von Harry aus dem Off kommentiert wird.

Manchmal wirken die Erzählungen aus dem Off sehr gezwungen auf cool getrimmt. Durch die doch sehr vielen Zufälle wandelt der Film auch auf einem schmalen Grat, der den Film von einem urkomischen Krimi mit rotem (oder sagen wir orangenen) Faden um Haaresbreite zu einer unglaubwürdigen Aneinanderreihung von Schießereien und witzigen Situationen degradiert hätte. Letztendlich retten die kuriosen Einfälle und ein rasantes Tempo den Film und der Zuschauer vergisst gerne die ein oder andere Schwäche.

Fazit:
Ein cooler und saukomischer Krimi der mit vielen witzigen Einfällen und einem guten Hauptdarsteller punktet aber doch etwas zu viele Zufälle miteinander verbindet. Die Action und die Geschichte sind Mittelmaß, aber der Humor und die Ideen sind einzigartig.
7/10

30.05.2009

Berlin Calling

Titel: Berlin Calling
Jahr:
2008
Genre:
Drama
Regisseur:
Hannes Stöhr
Schauspieler:
Paul Kalkbrenner, Corinna Harfouch
Ofdb.de: Link
Bewertung:
7/10

Einleitung

Der Berliner DJ Paul Kalkbrenner ist in der Technoszene bereits ein großer Name. Er spielte auf allen wichtigen Events und legt regelmäßig in bekannten Clubs auf. Berlin Calling erscheint wie eine Dokumentation und könnte als Biopic für vielen DJ´s stehen. Jedoch ist es ein fiktiver Film mit dem echten DJ Kalkbrenner als Hauptdarsteller.

Inhalt
Martin Karow alias „DJ Ickarus“ (Paul Kalkbrenner) legt allabendlich in diversen Berliner Clubs auf (u.a. Maria, Bar25), begleitet von seiner Freundin Mathilde. Wie so viele in dieser Szene konsumiert auch er Drogen wie LSD und Kokain. Als er eine Tablette mit starkem Nervengift erwischt, bleibt er auf seinem Trip hängen und wird in eine Nervenklinik eingewiesen. Jedoch erkennt er den Ernst der Lage nicht und bricht abends öfters aus, um weiterhin in der Szene zu verkehren. Das er dabei weiterhin Drogen zu sich nimmt und eigentlich ein neues Album fertig stellen sollte, sind nur ein paar seiner vielen Probleme, die sich immer mehr anhäufen…

Filmkritik
Berlin Calling ist das beste Beispiel dafür, was Musik für einen Einfluss auf einen Film haben kann. Wenn das Publikum im Film zu den Bässen Ickarus tanzen, wird der Zuschauer auch selber mitgerissen, in eine ganz eigene Szene, die viele so noch nicht kennen. Sobald die Musik ertönt, verändert sich alles. Die Probleme werden von den Beats übertönt und es scheint, als ob Ickarus mit sich im Reinen ist. Erst die harte Realität ohne Musik zeigt auf, dass längst nicht alles positiv um ihn steht.

Der Film brilliert mit einer unglaublichen Authentizität, die das Leben in der Technoszene perfekt einfängt. Selten zuvor hatte man einen so tiefen Einblick in diese Lebensweise, die von Party, Spaß und Drogen dominiert wird. Großen Anteil daran hat der Hauptdarsteller Paul Kalkbrenner. Sein Schauspieldebüt konnte nicht besser werden, auch wenn er im Grunde nur sich selbst spielt. Viele Momente sind tragisch und komisch zugleich. So erinnert eine Szene stark an „Einer flog über Kuckucksnest“ und auch hier weiß man nicht, ob man den Kopf schütteln soll oder lachen darf.

Der Regisseur Hannes Stöhr fängt jederzeit dem Stil entsprechend schnelle, rhythmische Bilder ein, die hypnotisch wirkenden Discoaufnahmen wurden z. B. durch Handkameras auf echten Partys gefilmt. Der Soundtrack, der aus Kalkbrenners Feder stammt dürfte ein echtes Highlight in dieser Musikrichtung sein und überzeugt selbst Leute, die diese Musik eher weniger hören.

Leider hält der Film das hohe und rasante Niveau nicht durch und so geht ihm im letzten Drittel die Puste aus. In der letzten halben Stunde kommt nichts Neues mehr und alles wird zäh in die Länge gezogen. Auch mehr Mut hätte dem Ende gut getan, fern ab des „Happy Ends“, denn auch im echten Leben endet so ein Lebensstil allzu oft tragisch. Schade, denn mit etwas mehr Straffung oder einem unkonventionelleren Ende wäre dieser Film ein echter Höhepunkt geworden, so bleibt „nur“ ein guter Film, bei dem hauptsächlich die Eindrücke auf den Partys und die begleitende Musik haften bleiben.

Fazit
Berlin Calling entführt in eine ganz eigene Lebensphilosophie und spiegelt hierbei authentisch die Faszination, aber auch die lauernden Gefahren der Techno-Szene wieder. Ein erfrischender Film mit vielen guten Ideen und einem überzeugendem Hauptdarsteller, der jedoch gegen Ende sehr abflacht und etwas langatmig wird. Zu empfehlen ist auf jeden Fall der Soundtrack, der auch im Film voll und ganz überzeugt.
7/10

19.05.2009

City of God

Titel: City of God
Jahr:
2002
Genre:
Drama
Regisseur:
Fernando Meirelles
Schauspieler:
fast nur Laiendarsteller
Ofdb.de:
Link
Bewertung:
10/10

Einleitung:

Ein Film mit 350 Laiendarsteller aus den Armenvierteln von Rio de Janeiro, gedreht von einem unbekannten brasilianischen Regisseur, der noch keinen Film gedreht hat. Kann das was werden? Ja, eine unglaubliche Kameraführung, eine einzigartige Erzählstruktur und eine bedrückende Authentizität, gewürzt mit viel Gewalt und Realismus macht „City of God“ zu einem beeindruckenden Film, mit dem man mitfiebert und mitfühlt. Erst vor kurzem stand ein Film mit ähnlicher Thematik im Fokus. Doch das hohe Medieninteresse und der Oscarregen hätte statt „Slumdog Millionär“ (der auch gut ist) besser „City of God“ 6 Jahre früher zuteil werden sollen.

Inhalt:
Buscapé lebt in der „Stadt Gottes“, einem Vorort Rio de Janeiros, in dem Gewalt allgegenwärtig ist. Ein Überfall seines großen Bruders endet im Chaos, da „Löckchen“, ein achtjähriger Junge, seine Waffe nimmt und ziellos Leute umbringt. Löckchen findet Gefallen am Töten und steigt in den folgenden Jahren immer mehr zum Boss des Armenviertels auf. Mit 18 beschließt Löckchen, der sich fortan „Locke“ nennt, mit seinem guten Freund Bené, Drogendealer zu werden und sich als erstes seinen Konkurrenten zu entledigen. In dem Viertel herrscht so etwas wie Frieden, da es nur zwei große Dealerbanden gibt und die zweite rund um „Karotte“ von Bené geschützt wird. Doch der skrupellose „Locke“ duldet keine Wettbewerber und so ist es nur eine Frage der Zeit bis die zwei Banden zu Feinden werden und ein Bandenkrieg entbrennt...

Filmkritik:
Die zentrale Figur des Films ist Buscapé, der doch nie so recht in diese Welt passt. Er ist vernünftig, hat den Traum Fotograf zu werden, geht Gewalt aus dem Weg und trotzdem wird er immer wieder mit Gewalt konfrontiert. Er lebt schließlich inmitten eines Viertels, in dem nicht Gott, sondern die Waffe regiert. Das erkennt die zweite Hauptfigur sehr früh. Nur durch seine Skrupellosigkeit und Bereitschaft, Gewalt auszuüben, wird Locke zu dem selbsternannten Boss in der Stadt Gottes. Für Locke zählt nur Macht, denn bei Frauen hat er wenig Chancen und Freunde hat er nur einen, Bené, der so etwas wie der Gegenpol zu Locke darstellt und versucht, ihm Vernunft einzureden.

Der Zuschauer findet sofort Sympathien zu Buscapé und Bené, doch komischerweise lässt einen das unvermeindliche Schicksal Locke´s auch nicht kalt. Eine Stärke des Films sind die gut gezeichneten Charaktere, die fast allesamt von Laien dargestellt werden, doch genau aus diesem Grund wirken diese so authentisch und jedes Schicksal bewegt den Zuschauer. Mit manchen entwickelt man Sympathien und mit manchen wird man nie warm, doch immer herrscht eine gewisse Einsicht für die „Bösen“, da man die Zustände, die dort herrschen nie ganz verstehen kann und man nicht weiß, wie man selber handeln würde wenn man in solch einem Strudel aus Gewalt aufwachsen würde.

Die Stadt Gottes ist kein typisches Slum, wie man es aus Reportagen kennt, mit alten Wellblechhütten und Chaos. Es steht ein Haus neben dem anderen, die Sonne brennt vom Himmel und es scheint fast so, als ob doch eine gewisse Ordnung herrscht. Doch es brodelt nicht an der Oberfläche sondern inmitten des Viertels. Es ist eine eigene Welt, in der man sich vor der Außenwelt am Besten abschottet. So ist es auch zu Verstehen, wieso kein Bewohner einen anderen an die Polizei verrät. Die Bewohner wollen Ruhe und ihre Probleme selbst lösen. Das ein System ohne wirkliche Exekutive irgendwann im Chaos endet ist nur eine Frage der Zeit, denn eine Gesellschaft kann nicht auf dem Gesetz des Stärkeren (hier des gewaltbereiteren) aufbauen.

Besonders gelungen ist die Erzählstruktur des Films. So beginnt der Film mit dem eigentlichen Ende und es gibt einige Rückblenden und „eingeschobene“ Episoden die zum Verständnis des Ganzen beitragen und die Fäden zusammenführt. Außerdem erstreckt sich die Geschichte über mehrere Jahrzehnte und wird aus Sicht von Buscapé erzählt. Dies und der Grund, dass ein zentrales Thema der Zusammenhalt unter organisierten Gangs ist, führt oft zu Vergleichen mit dem genialen Mafiafilm „Good Fellas“ von Martin Scorsese. Jedoch sind beide Filme aus unterschiedlichen Gründen zu empfehlen und keiner müsste einen Vergleich fürchten.

Fazit:
Eine ungeschönte Sicht auf die Missstände in den Armenvierteln, wo Gewalt und Drogen regieren. City of God nimmt einen mit in eine andere Welt, in der sich der Zuschauer nie wohl fühlen würde und in der er handlungsunfähig wäre. Die Laiendarsteller und eine gekonnt-brutale Bildersprache erzeugen eine ungeheure Authentizität, die wiederum wesentlich zur Spannung des Films beiträgt.
10/10

03.05.2009

Bad Taste

Titel: Bad Taste
Jahr:
1987
Genre:
Horror, Komödie
Regie:
Peter Jackson
Schauspieler:
Peter Jackson, Terry Potter
Ofdb.de:
Link
Bewertung:
8/10

Einleitung
:
Peter Jackson kennen die meisten als Regisseur von Filmen wie „Herr der Ringe“ oder „King Kong“. Doch vor diesen Blockbustern drehte er in seinem Heimatland Neuseeland Splatterfilme mit geringem Budget.

Inhalt:
Eine Gruppe Außerirdischer, die die Gestalt von Menschen annehmen, landen auf Neuseeland und töten alle Einwohner eines kleinen Ortes namens Kaihoro. Die Regierung sendet daraufhin 4 Männer, die sich „The Boys“ nennen aus einem speziell auf Alienabwehr trainierten Sonderkommandos. Diese nehmen ihre Aufgabe ernst und töten einen Alien nach dem anderen…

Filmkritik:
Bad Taste, übersetzt „schlechter Geschmack“ war der erste Film von Jackson. Dieser Titel passt wirklich, jedoch ist der Film auf eine seltsam unterhaltsame Weise sehr gelungen. Ultrakomische Charaktere, die genau wie die Aneinanderreihung von möglichst explizit dargestellten Tötungsszenen an die Horror-Produktionen aus den 70ern und 80ern erinnern. Bad Taste ist eine Persiflage an die billig gedrehten Splatterfilme aus den Jahren zuvor, jedoch auch eine Verbeugung vor genau diesen Filmen.

Die Dialoge sind einfach nur (gewollt) dumpf, aber man muss genau deshalb lachen, da man nicht glauben kann, wie sinnfrei das alles wirkt. Dazu noch trashige Splatterszenen, die einen gewissen Ekelfaktor beinhalten. Blut spritzt, Köpfe explodieren, Gehirne treten aus den Schädeln. Das alles ist unglaublich gut gemacht für so ein Budget, auch wenn man hier nicht auf große Special-Effekts hoffen darf, alles wurde auf gute alte, konventionelle Art gemacht, mit viel Aufwand und Liebe für Details.

Außerdem punktet Bad Taste mit schönen, grotesken Einfällen, nichts für den normalen Kinogänger oder Menschen mit schwachem Magen, hier muss man wissen, auf was man sich einlässt (nicht zu Vergleichen mit den Hollywoodproduktionen von Jackson). Dieser Film ist eine Zumutung, aber eine belustigende, wenn man ihn nur nicht zu versteift anschaut.

Fazit:
Ein trashiger, bluttriefender B-Movie, der trotz geringsten Budgets überraschend gut gefilmt wurde und durch groteske, bizarre Momente und Einfälle glänzt, die jedes Herz von Genrefans höher schlagen lassen. Für ein Erstlingswerk erfrischend unkonventionell und fern ab des feinen Geschmacks…
8/10

01.05.2009

Hard Boiled

Titel: Hard Boiled
Jahr: 1992
Genre: Action
Regisseur: John Woo
Schauspieler: Chow Yun-Fat, Tony Leung Chiu Wai
Ofdb.de: Link
Bewertung: 8/10

Einleitung:
Asiatische Filme haben es auf dem europäischen und amerikanischen Markt schwer. John Woo ist jedoch das Synonym für krachendes Actionkino aus Asien, daher haben es seine Filme auch geschafft, sich zu etablieren und er wechselte nach Hollywood: Sein letzter Film, den er in Hongkong drehte war Hard Boiled. Und er bleibt seinem Motto treu, ein Meister des ultimativen Zeitlupen-Bleihagels und der bombastischen Explosionen.

Inhalt:
Eine geplante Festnahme endet in einem Kugelhagel. Der chinesische Polizist Tequila muss daraufhin ziemlich viel Kritik einstecken, da viele Zivilisten, sein Kollege und auch ein verdeckter Ermittler ums Leben kommen. Zur gleichen Zeit schleust sich der für die Polizei arbeitenden Tony in einen Waffenschieberring um den gefürchteten Johnny. Bald begegnen sich Tequila und Tony das erste mal und stellen fest, dass sie die gleichen Ziele verfolgen.

Filmkritik:
Der Film besteht aus 3 großen Showdowns, jeweils am Anfang im Teehaus, im Mittelteil in einem Lagerhaus und am Ende im Krankenhaus(!), die Zeit dazwischen wird nur sporadisch mit Handlung ausgefüllt. Hard Boiled ist schon fast eine Überdosierung an Action, Blei und Explosionen. Trotzdem kann man nicht genug kriegen von der Action, man stumpft nie ab, da sich Woo immer neue Überraschungen einfallen lässt und sich niemals so etwas wie Belanglosigkeit in die Szenen einschleicht. Außerdem bleibt einem gar keine Zeit das gerade gesehene zu verarbeiten, da sofort das nächste Kugelgewitter aufwartet.

Der Soundtrack ist typisch asiatisch und Geschmackssache, da bieten viele amerikanische Actionkracher doch bessere Lösungen. Auch bei der Darstellung von Emotionen und Gefühlen hinkt das asiatische Kino hinterher, beziehungsweise sind die kulturellen Unterschiede bei der Wahrnehmung doch zu groß. Leider ist die deutsche Synchronisation (wie bei so vielen asiatischen Produktionen) eher gewöhnungsbedürftig, so passen die Stimmen nicht zu den Schauspielern und auch die Lippenbewegungen sind alles andere als synchron.

Ein Body Count wie man ihn in keinem anderen Film findet ( 230 direkte getötete in 2 Stunden, da werden auch mal 10 Krankenhauspatienten auf einmal von Kugeln durchsiebt und Babys müssen zum Spannungsaufbau herhalten) und eine gewohnt gestylte Ästhetik sind die tragenden Säulen dieses Filmes. Neben der Brutalität versucht der Film jedoch auch, mit Gefühlen zu punkten, jedoch nicht zwischen Mann und Frau, sondern durch eine Freundschaft, die über allem steht. Das dies jedoch nicht wirklich überzeugen kann und auch die Handlung eher nebensächlich ist, stört wenig, denn der Film steht und fällt durch die ultrabrutalen Actionszenen, die in dieser Art nur Woo abliefern kann.

Fazit:
Perfekt inszeniertes Asia-Actionkino der Superlative. Leider bleibt für eine gute Handlung und gute Charakterzeichnung wenig Platz, doch bei der Intensität und der unglaublichen Konsequenz der Szenen fällt das nicht schwer ins Gewicht und Fans des Genres verzeihen das angesichts dieser Gewaltorgie sowieso ohne ein Wimpernzucken.
8/10

29.04.2009

Funny Games

Titel: Funny Games
Jahr: 1997
Genre: Drama
Regie: Michael Haneke
Schauspieler: Ulrich Mühe, Arno Frisch, Frank Giering, ...

Ofdb.de: Link
Bewertung: 10/10


Einleitung
Der Regisseur Michael Haneke hat sich in seinen Filmen (Bennys Video, 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls) schon öfters mit dem Thema Gewalt auseinander gesetzt. In Funny Games beschäftigt er sich mit der Gewalt in Medien. Für den amerikanischen Markt hat er auch ein unnötiges Remake gedreht. Im folgenden soll aber nur auf das Original eingegangen werden.

Inhalt
Eine wohlhabende dreiköpfige Familie will ihren Urlaub im Ferienhaus am See verbringen. Das Idyll wird jedoch gestört als zwei freundliche, junge Männer vor der Haustür stehen und um ein paar Eier bitten. Sie bringen die Familie in ihre Gewalt und schließen mit ihnen eine Wette ab, am Morgen sollen sie alle tot sein. Die „lustigen Spiele“ beginnen ...

Filmkritik
Der Film gibt zu keiner Zeit vor real zu sein. Man wird immer wieder daran erinnert das es sich um Fiktion handelt. Die Täter blicken direkt in die Kamera und fragen den Zuschauer, ob die Opfer schon genug malträtiert seien oder sie zwinkern einem zu und machen den Zuschauer so zu ihrem Verbündeten. Man wird zum Komplizen der beiden Psychopathen degeneriert.
Dem gegenüber steht die sehr realistische Schauspielerleistung, die einen vergessen lässt das es sich um einen Film handelt. Dieser Gegensatz, wird auch am Ende, in einem philosophischen Gespräch über Realität und Fiktion, von den beiden Tätern aufgegriffen.

Funny Games hält dem Zuschauer den Spiegel vor. Diejenigen, die durch das Fernsehen schon zu abgestumpft sind, werden enttäuscht sein, denn der Film zeigt keine explizite Gewalt. Aber gerade die Enttäuschung über fehlendes Blut und physische Gewalt sollte ihnen zu denken geben.
Alle anderen werden angewidert sein von der psychischen Gewalt mit der die Täter ihre Opfer quälen.
Das es für die Opfer kein entkommen gibt, wird schon nach den ersten Gesprächen zwischen Opfer und Täter klar. Dabei haben die Tätet kein Motiv, sind aber fest entschlossen ihre Wette einzuhalten.

Wie eingangs schon erwähnt verhalten sich die Schauspieler sehr realistisch. Diese Leistung kann gar nicht genügend gewürdigt werden. Unvergesslich die quälend lange Szene, als Ulrich Mühe nach dem Tod seines Sohnes in Tränen ausbricht. Dabei wird die Kamera etwa zehn Minuten (gefühlt eine Stunde) auf ihn gerichtet. Der Zuschauer wird mit dem Opfer allein gelassen.

Wegen der sehr ruhigen Art des Films, erschrickt man regelrecht durch die grellen Schreie der Opfer. Es fährt einem durch Mark und Bein. Musik kommt nur vor, wenn einer im Film das Radio oder den Plattenspieler anschaltet. Und auch dann gibt es nur zwei Stücke (Klassik und Rock) die den Film durchziehen.

Fazit
Funny Games zu schauen ist eine Tortur, der man sich nicht jeden Tag aussetzen möchte. Nichtsdestotrotz ist es eine interessante Studie, die sich mit Gewalt in den Medien und dem daraus entstehenden Voyeurismus auseinander setzt.
10/10


28.04.2009

Fight Club

Titel: Fight Club
Jahr: 1999
Genre: Thriller, Drama
Regie: David Fincher
Schauspieler: Brad Pitt, Edwart Norton,…
Ofdb.de: Link
Bewertung: 10/10

„Erst wenn wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit alles zu tun.“
Einleitung:
Am Ende des alten Jahrtausends (kurz vor dem vermeintlichen großen Crash zu Silvester 1999/2000) kam ein Film in die Kinos, der die Gemüter erregte und sich den Vorwürfen der Gewaltglorifizierung auseinandersetzen musste. Ein kompromissloser Film, der mit der Wahrnehmung der Zuschauer spielt und eine dichte, düstere Atmosphäre schafft. An den Kinokassen war er eher gescheitert und als Flop abgestempelt, obwohl der Regisseur, David Fincher, schon mit „Sieben“ und „The Game“ bewiesen hat, das er das Zeug zum Ausnahmeregisseur hat. Die Rede ist von „Fight Club“, einer der meist diskutierten und kontroversesten Filme in der neueren Geschichte.

Inhalt:
Der namenlose Erzähler, der im Mittelpunkt der Geschichte steht, führt scheinbar ein ganz normales Leben, doch er leidet, einmal offensichtlich an Schlaflosigkeit und andererseits an den normalen Zwängen der Gesellschaft. So ist er ein Konsumopfer von Ikea wie viele Millionen anderer. Er beginnt, an Selbsthilfegruppen teilzunehmen und findet durch das Leid schwer erkrankter Menschen, die sich ihm das Herz öffnen, Erlösung. Doch dann begegnet er auf einem dieser Treffen Marla Singer, eine Simulatin wie er, die sein vermeintliches Glück zerstört. Auf einem Flug lernt er schließlich den charismatischen Seifenvertreter Tyler Durden kennen und ist sofort von ihm beeindruckt. Die zwei gründen den Fight Club, bei dem 2 Männer unterschiedlichster Gesellschaftsschichten miteinander kämpfen und dadurch dem Alltag entfliehen. Die Anhängerschaft des Fight Club wächst stetig und als nächste Stufe zur möglichen Selbstverwirklichung eines jeden wird von Tyler das Projekt Chaos gegründet, das die öffentliche Ordnung aus dem Gleichgewicht bringen will…

Filmkritik:
Von Beginn an wird man mit den Ansichten des Erzählers konfrontiert. Das dieser keinen Namen hat (auch wenn er sich im Laufe des Films immer häufiger Jack nennt, was jedoch im Kontext mit einem Zeitungsartikel steht, den der Erzähler gelesen hat und aus der Sicht eines Organs geschrieben wurde) ist Absicht, da er für die Allgemeinheit, den Durchschnittsmenschen stehen soll und sich der Zuschauer mit diesem identifizieren kann. Und das geschieht perfekt. Man entwickelt sofort eine Sympathie mit der Hauptfigur, die grandios von Edward Norton verkörpert wird und erkennt sich in ihm wieder.

Andererseits wäre man insgeheim lieber wie Tyler Durden, der nicht den Zwängen des Alltags unterliegt und scheinbar sein eigenes Leben mit eigenen Wertvorstellungen lebt. Brad Pitt spielt diesen Tyler mit einer Genialität und einem Charisma, dem man sich nicht entziehen kann. Dadurch fällt man leicht in einen Strudel, in dem man seinen Ideologien viel Wahres abgewinnen kann, auch wenn man bei reiflicher Überlegung eigentlich ganz andere Vorstellungen einer funktionierenden Gesellschaft hat. Aber genau das ist die Absicht, Tyler Durden will und kann sein Umfeld und den Zuschauer manipulieren, um dadurch seine Ideologien durchsetzen zu können. Nicht umsonst ist Tyler Durden einer der charismatischsten und meist zitierten Charaktere der Filmgeschichte.

Das ist auch eine der größten Stärken des Films. Der Zuschauer wird unmittelbar in die Geschichte miteinbezogen. Beim Anschauen (oder besser aktiven Zusehens) des Films gehen einem so viele Gedanken durch den Kopf und man gewinnt den Aussagen und Botschaften ungewollt viel Zuspruch ab.

Das sozialkritische, gleichnamige Buch von Chuck Palahniuk wurde fast wortgetreu umgesetzt (nur das Ende ist sehr unterschiedlich) und Fincher schafft durch seine Bilder eine düstere Atmosphäre, bei der jedoch nie wirklich Unbehagen entsteht. Die Kämpfe im Fight Club sind knallhart. Die Schläge mit den puren Fäusten auf die nackte Haut tun schon beim Zusehen weh und haben eine unglaubliche Intensität. Die spektakulären Kamerafahrten des Films beeindrucken und auch der Soundtrack weiß zu unterhalten.

Fazit:
Über wenig Filme wurde soviel geschrieben wie über Fight Club, wenige Filme verdienen das Prädikat „Kultfilm“ so sehr wie dieser und selten wurde ein Spannungsbogen so konsequent aufgebaut - um mit einem zerschmetternden Knall zu enden. “Bitte bringen sie ihre Sitzlehnen in eine aufrechte Position“ und bewundern einen der grandiosesten Filme der 90er Jahre.
10/10

Elephant

Titel: Elephant
Jahr: 2003
Genre: Drama
Regie: Gus van Sant
Schauspieler: Alex Frost, Eric Deulen, John Robinson, ...
Ofdb.de: Link
Bewertung: 9/10


Einleitung
Gus van Sant ist ein Regisseur, der zwischen seinen eher konventionellen Hollywoodfilmen (Good Will Hunting, Psycho etc.) auch gern mal einen künstlerisch anspruchsvollen Film platziert. Bei Elephant handelt es sich um so einen Film. Es ist der zweite Teil seiner Todes-Trilogie, in der er das Bild einer desillusionierten Jugend zeichnet.

Inhalt
Es scheint ein ganz normaler Schultag an einer amerikanischen Schule zu sein, bis zwei bis auf die Zähne bewaffnete Schüler das Gebäude betreten. Es kommt zu einem Blutbad ...

Filmkritik
Gus van Sant dokumentiert alltägliche Geschichten einer amerikanischen Schule. Seine Kamera begleitet zum Beispiel einen Schüler beim fotografieren und entwickeln des Films oder drei Mädchen, die in der Mensa essen gehen und sich danach auf der Toilette wieder übergeben. Dabei kommt es vor das sich einzelne Personen zufällig über den Weg laufen oder sich kennen. Manche Szenen kommen deshalb doppelt vor, aber jeweils aus einer anderen Perspektive beobachtet.

Die Dramaturgie orientiert sich am Alltag, was bedeutet, dass es nicht spektakulär zugeht. Umso härter trifft einen die Gewalt, mit der die beiden Jugendlichen in den (langweiligen) Alltag eindringen.

Die Kamera befindet sich immer auf Augenhöhe und meist läuft sie den Personen hinterher. Dadurch wird der Zuschauer zum Beobachter und es entsteht eine Distanz zu den Personen. Diese Distanz wird benötigt um den Beobachter am Ende fassungslos zurückzulassen.

Der Film verzichtet auf Erklärungsversuche, Täterpsychogramme oder Mitleid für die Opfer. Der Zuschauer soll sich am Ende sein eigenes Bild machen. Dies schein bei diesem Thema das einzig Richtige zu sein, da man die Taten von Amokläufern als Außenstehende sowieso nie zu 100% begreifen kann.

Auf Musik wird in diesem Film, bis auf Für Elise von Beethoven, gänzlich verzichtet, denn welches Leben hat schon einen Soundtrack?


Fazit
Elephant ist ein filmtechnisch perfekt gemachter Film, der wohl bei jedem, der sich auf ihn einlässt, Betroffenheit auslöst. Alle die der Meinung sind, ein Film solle nur zeigen was die Handlung direkt vorantreibt, könnten enttäuscht werden.
9/10

22.04.2009

Predator

Titel: Predator
Jahr: 1987
Genre: Action, Horror, Science Fiction
Regie: John McTiernan
Schauspieler: Arnold Schwarzenegger, Carl Weathers
Ofdb.de: Link
Bewertung: 8/10

„Hast du was abgekriegt, du blutest.“ – „Ich habe keine Zeit zu bluten!“

Einleitung:
In der heutigen Zeit locken schnellgeschnitte Actionfilme a lá „Crank“, die eher wie ein zu lang geratener MTV-Clip wirken, Jugendliche in Scharen in die Kinos. Eine Generation früher, in den 80er Jahren, feierten knallharte Filme wie „Terminator“ oder „Rambo“ ihre Erfolge. Eine ganz andere Art von Action. Einer der wohl unterhaltsamsten und bedeutendsten dieser Filme war Predator. Erbarmungslos, wenig sinnreiche Dialoge, dafür aber eine Menge Krawumm-Action ohne Rücksicht auf Verluste.

Inhalt:

Major Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) und seine Elite-Einheit werden auf eine Mission im südamerikanischen Dschungel geschickt, bei der sie Soldaten und einen hochrangigen Politiker aus der Gefangenschaft von Guerilla-Kämpfer befreien sollen. Nachdem sie alle Feinde eliminiert haben, finden sie auch die Geiseln, jedoch alle tot. Das ist aber nur der Anfang des Kampfes, denn auf dem Weg zurück aus dem Dschungel taucht ein viel gefährlicherer Feind auf. Ein Außerirdisches Monster hat es sich zum Ziel gesetzt, die hartgesottenen Soldaten zu töten – qualvoll, einen nach dem anderen...

Filmkritik:
Action, Spannung und (Überlebens-)Spiel, gewürzt mit der nötigen Würze an Brutalität – was will das Männerherz mehr? Ein Film für Testosteron-hungrige Machos, die keine tiefgründigen Dialoge oder eine gute Story in einem Film brauchen. Aber auch Leute, die gern mal der tristen Normalität entfliehen wollen und einmal gern so wie Arnie alles mit den Muskeln statt dem Verstand lösen wollen, sei dieser Kracher wärmstens ans Herz gelegt.

Schwarzenegger spielt den Major wie er sein soll, ohne große Emotionen und beschränkt auf ein paar Gesichtsausdrücke, doch es macht Spaß, dem muskelbepackten, heutigen Gouverneur von Kalifornien zuzusehen, wie er die Probleme noch mit der Waffe und seiner Muskelkraft löste.

Die durchgängige Hintergrundmusik unterstützt die Spannung, ist aber nur durchschnittlich- wichtiger ist den Zuschauern eh das Knattern der Waffen. Die Wendung zur Hälfte des Films geht fließend einher. Ist die erste Hälfte noch leichte Kost für Actionjunkies, so wird der Film in der zweiten Hälfte vom Kampf gegen den Predator dominiert und ist mehr Horror als Action.

Filmtechnisch hat John McTiernan (der kurz darauf einen großen Erfolg mit Stirb langsam feierte) einen soliden Film abgeliefert. Die Thermosicht des Predators haut keinen vom Hocker, aber bleibt trotzdem im Gedächtnis. Auch die stupiden 08/15-Dialoge sind wie gewohnt von den damaligen Actionkrachern. Die Story ist auch recht unspektakulär, interessant ist nur die erste wirkliche Begegnung mit dem Predator. Echte Spannung kommt erst auf, als der übermächtige erscheinende Predator allein gegen Arnie kämpft und es zum Duell der Giganten kommt.

Aber braucht das alles dieser Film? Nein, er lebt von der knallharten, trockenen Action, die man in dieser Art wirklich selten vorfindet. Wie am Anfang alle Feinde in ein paar Sekunden eliminiert werden, dass erinnert an ein riesiges Massaker. Warum tötet der Predator? Das erfährt man nicht. Die Logik ist auch nicht gerade die Stärke des Films, aber das ist auch nicht wichtig, hier zählt einzig und allein der Unterhaltungswert – und den hat Predator zur Genüge.

Fazit:
Ein ultrabrutaler Testosteron-Ritt, nichts für zarte Gemüter oder Sittenwächter. Gehirn ausschalten, Action genießen!
8/10

20.04.2009

Die fabelhafte Welt der Amélie

Titel: Die fabelhafte Welt der Amélie
Jahr: 2001
Genre: Liebesfilm, Komödie
Regie: Jean-Pierre Jeunet
Schauspieler: Audrey Tautou, Serge Merlin, Rufus
Ofdb.de: Link
Bewertung: 9/10

"In diesem Augenblick ist alles perfekt: die Weichheit des Lichts, dieser feine Duft, die ruhige Atmosphäre der Stadt. Sie atmet tief ein, und das Leben erscheint ihr so einfach, so klar, dass sie eine Anwandlung von Liebe überkommt und das Verlangen der gesamten Menschheit zu helfen."

Einleitung:
Der französische Film hat schon immer den Ruf, Gefühlskino zu sein. Keine Frage, die fabelhafte Welt der Amelie ist genau das, jedoch sehr großes Gefühlskino, ohne jemals kitschig zu wirken. In einem Forum schreibt ein User: „Dieser Film tut so gut wie Sonnenstrahlen auf der Haut.“ Einen passenderen Satz für diesen Film gibt es nicht.

Inhalt:
Amélie (Audrey Tautou) ist ein introvertiertes Kind, das am liebsten alleine spielt. Ihre Mutter stirbt früh und zum Vater hat sie keine richtige emotionale Bindung. Als Amelié 20 Jahre alt ist, ist sie immer noch das kleine Mädchen, das nie wirklich erwachsen wurde und die Welt noch immer aus ihren verträumten Augen sieht. Als sie ein Kästchen mit persönlichen Andenken findet, das ein Junge in den 50ern eingegraben hat, steht für sie klar, dass sie dieses dem rechtmäßigen Eigentümer übergeben muss- freut er sich darüber, hat sie vor, sich weiterhin in das Leben anderer einzumischen. Sie hinterlegt ihm das Kästchen anonym und sieht, wie er vor Glück in Freudentränen ausbricht. Dadurch wird sie bestärkt, auch andere Menschen durch kleine Taten glücklich zu machen, tut sich jedoch schwer dabei, das eigene Glück zu fassen…

Filmkritik:
Die fabelhafte Welt der Amélie ist ein herzerwärmender Film, der einem die ganzen Zeit über ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Er zeigt, dass es wichtig ist, den besonderen Sinn für die kleinen Freuden des Lebens zu wahren. Die Fantasie des Zuschauers wird angeregt und einige haben sich nach dem schauen des Films sicher dabei erwischt, wie sie manche Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachtet haben- einem schöneren, unbeschwerteren.

Die verträumten Bilder sind mit wunderschönen Melodien hinterlegt und lassen einen ins schwelgen geraten. Die Dialoge sind poetisch und hintergründig. An viele Sätze wird man sich auch noch lange nach dem Film erinnern („Das menschliche Gehirn hat mehr Synapsen, als es Atome im Universum gibt.“). Besonders hervorzuheben ist noch die Stimme aus dem Off, die in der deutschen Synchronisation sehr gelungen ist und der Geschichte noch mehr Wärme gibt.

Audrey Tautou ist die ideale Besetzug für Amélie. Sie strahlt eine unglaubliche Aura aus, eine Wanderung zwischen kindlicher Naivität und glücksbringender Elfe. Sie blickt der harten Realität nicht ins Auge und lebt damit ganz gut. Auch das lange hin und her, ob sie nun den Mann ihrer Träume direkt anspricht oder nicht, ist schön und spannend gespielt, auch wenn das Ende klar ist. Außerdem gibt es doch die ein oder andere nette, kleine Wendung.

Fazit:
Dieser Film ist eine Hommage an die kleinen Dinge im Leben, die glücklich machen. Es wird die schöne Seite des Lebens gezeigt und der Zuschauer vergisst schon nach den ersten Bildern die Probleme des Alltags. Selten strahlte ein Film eine so verzauberte, wundervolle Wärme aus, was zum einen an der großartigen Hauptdarstellerin liegt und zum anderen an den wundervollen Bildern und Dialogen.
9/10

18.04.2009

Tideland

Titel: Tideland
Jahr: 2005
Genre: Horror, Drama, Fantasy
Regie: Terry Gilliam
Schauspieler:
Jeff Bridges, Jodelle Ferland, Brendan Fletcher, …
Ofdb.de: Link
Bewertung: 7/10

Einleitung:
Terry Gilliam tischt seinen Zuschauern wieder einmal einen skurrilen, abgedrehten Film auf, der vor allem durch seine Bilderflut punkten kann, aber Schwächen in der Story aufweist. Tideland ist ein eher unbekannter Film, der in den amerikanischen Kinos gerade mal 66.000 Dollar Einspielergebnis hatte (bei Produktionskosten von 12 Mio. Dollar) und in Deutschland gar nicht erst in die Kinos kam.

Inhalt:
Die kleine Jeliza-Rose (Jodelle Ferland) wohnt mit ihren Eltern in unsaglichen Verhältnissen auf. Als die Mutter durch eine Überdosis stirbt, zieht sie mit ihrem Vater in das heruntergekommene Haus ihrer bereits verstorbenen Großmutter. Kurz darauf stirbt auch der Vater an einem „goldenen Schuss“ und das Mädchen ist auf sich allein gestellt. Dabei bemerkt sie gar nicht, dass ihr Vater tot ist und nur noch langsam vor sich hinverwest. Sie flüchtet immer mehr in eine Fantasiewelt, in der sie stets von ihren vier Puppenköpfen begleitet wird, die mit ihr reden können. Bald lernt sie den geistig behinderten Nachbarsjungen Dickens kennen, mit dem sie bald mehr verbindet als pure Freundschaft. Jedoch wird die unbeschwerte, kindliche Liebe von Dickens seltsamer Schwester Dell gestört, die sich darauf spezialisiert hat, Tiere und verstorbene Menschen auszustopfen…

Filmkritik:
Terry Gilliam gibt zu Beginn des Films eine Erläuterung ab, von der er sich wohl verspricht, dass die Zuschauer dadurch seinen Film besser verstehen werden. So sei der Film aus der Perspektive eines Kindes gefilmt und man solle versuchen, ihn auch aus den Augen eines Kindes zu sehen und die Ängste, Vorurteile und vorgefertigten Meinungen, die aus Erfahrungen des erwachsenwerdens entstehen, zu vergessen. Dies ist auch sehr wichtig, jedoch wäre man auch ohne diese Erklärung notgedrungen dazu gezwungen, den Film aus Sicht von Jeliza-Rose zu sehen, denn ihr sorgloser Blick auf ihre Umgebung steht im Mittelpunkt des Films.

Viele Aspekte früherer Filme Gilliam´s vereinen sich in diesem Film (Fantasygeschichte wie bei Gebrüder Grimm, eine Parallel-Welt wie aus einem anderen Universum, wie bei Brazil). Auch hier spielen Drogen eine Rolle (Fear and Loathing in Las Vegas), aber auf einer viel angsteinflößerenderen Ebene – so sterben beide Eltern an einer Überdosis und wirkten bis dahin wie Alt-Hippies, die mit der Aufgabe, ein Kind zu erziehen völlig überfordert sind. Als Ausgleich flüchtet Jeliza-Rose in eine Fantasiewelt, in der sie die fehlende emotionale Bindung durch ihre Freundschaft mit ihren Puppenköpfen kompensiert und Probleme nicht wahrnimmt. So freut sie sich beispielsweise als ihre Mutter stirbt, da sie nun alle ihre Schokoriegel aufessen kann.

Im Verlaufe des Films entsteht ein visuell beeindruckender Bilderrausch (was man jedoch auch von einem Film von Terry Gilliam erwartet) mit einer Kameraführung, die den Zuschauer inmitten ins Geschehen integrieren. Man muss die Bilder auf sich wirken lassen, ohne zu hinterfragen, worin nun genau der Zweck des eben Gesehenen liegt.

Die schauspielerische Leistung ist ordentlich, vor allem die Darstellung der jungen Jeliza-Roze wird souverän gespielt. Auch die Rolle Dickens wirkt nie lächerlich oder übertrieben. Auch die musikalische Untermalung ist überdurchschnittlich gut, wird jedoch nur beiläufig wahrgenommen. Hier hätte ein etwas einnehmenderer Score die Bilderflut besser unterstützen und dadurch noch mehr Akzente setzen können.

Leider fehlt der abgedrehten Story eine durchgängige Dramaturgie, da hauptsächlich in der zweiten Hälfte des Films die Logik den zunehmend schockierenden Bildern weichen muss. Ein etwas dickerer roter Faden hätte der Story sicher gut getan, denn so wird auch eine gewisse Distanz gegenüber den Protagonisten des Films geschaffen, die bis zum Ende nicht abgelegt wird.

Fazit:
Tideland ist ein optischer Leckerbissen, bei dem man jedoch den plausiblen Verstand ausschalten muss und sich der Bilderflut hingeben muss, dann wird man auch belohnt und von einer tollen Optik beeindruckt. Leider fehlt zu einer höheren Wertung eine besser durchdachte, durchgängige Dramaturgie.
7/10

17.04.2009

Fear and Loathing in Las Vegas

Titel: Fear and Loathing in Las Vegas
Jahr
: 1998
Genre: Komödie; Drama
Regie: Terry Gilliam
Schauspieler:
Johnny Depp, Benicio del Toro, Cameron Diaz, Tobey Maguire, ...
Ofdb.de: Link
Bewertung: 9/10

„Wir waren irgendwo in der Gegend von Barstow, am Rande der Wüste, als die Drogen zu wirken begannen.“ Erster Satz des Films

Einleitung:
Terry Gilliam, ein früheres Mitglied von Monty Python, verfilmte den als unverfilmbar geltenden Roman „Fear and Loathing in Las Vegas: A Savage Journey to the Heart of the American Dream“ und nimmt uns mit auf eine bunte Reise quer durch das Zockerparadies Las Vegas. Der Film glänzt durch eine gut aufgelegte Schauspieler-Riege (allen voran Johnny Depp) und knallbunte Bilder, die den Zuschauer in einen eigenen Drogenrausch entführen, dem man sich erst im Abspann wieder entziehen kann. Der Film floppte an den Kinokassen, avancierte aber im Nachhinein zum Kult und erfreut sich einer großen Beliebtheit unter vielen Filmfans.

Inhalt:
Amerika im Jahr 1971, die Zeit der Hippie-Ära war am abflachen, es kam wieder Normalität in den Alltag der Amerikaner. Der Journalist Raoul Duke (Johnny Depp) und sein Anwalt Dr. Gonzo (Benicio del Toro mit dickem Bierbauch) machen sich mit einem geliehenen Cabrio auf den Weg zum Mint 4000 in Las Vegas, dem höchstdotierten Wüstenrennen Amerikas – im Kofferraum eine ganze Sammlung jeder erdenklichen Droge, angefangen von Alkohol und Canabis, über Uppers, Downers, Laughers, bis hin zu Äther und Koks. Der 3-tägige Trip ins „Herz des Amerikanischen Traums“ wird zum wahren Drogen-Trip, bei dem sie Bekanntschaft mit einsamen Cops, raffgierigen Casinoangestellten und wilden Fledermäusen (!) machen.

Filmkritik:
Ein Film den man so schnell nicht vergisst. Der Zuschauer findet sich inmitten einer Welt, in der sich Fiktion und Realität von Anfang an vermischt. Zeugen die karikaturhaften Fledermäuse in Duke´s Brille noch von einer Wahnvorstellung des Protagonisten, so ist man sich dessen nicht mehr sicher, wenn man die echt wirkende, tote Fledermaus am Seitenrand bemerkt. Man gerät in einen Sog von Drogen, in der eine skurrile Situation die nächste jagt.

Duke und Gonzo wirken wie Fremdkörper in der glitzernden, auf Perfektionismus getrimmten Welt von Las Vegas. Höhepunkt ist hierbei der Äthertrip, bei dem sie wie „irische, betrunkene Säufer“ zum Eingang eines Casinos stolpern. Sie wollen nie richtig in ein Bild passen, nach dem Amerika Anfang der 70er Jahre sucht, in der die Hippie-Zeit mit Ihren überflüssigen Überbleibseln vergessen werden soll. Bei der Polizeikonferenz stechen sie beispielsweise mit ihrem schwarzen Jackett unter den übrigen, hell gekleideten Polizisten hervor, wie das bekanntlich „schwarze Schaf“.

Neben dem grandios aufspielenden Johnny Depp sind auch die Nebenrollen perfekt besetzt. Das Staraufkommen ist extrem hoch, auch wenn das von vielen erst bei mehrmaligem Betrachten entdeckt wird. So spielen Cameron Diaz, Gary Busey, Ellen Barkin, Tobey Maguire und Christina Ricci ihre meist kuriosen Rollen souverän. Besonders erwähnenswert ist noch Benicio del Toro, der den verrückten Dr. Gonzo mit einer Präsenz spielt, bei der man zwischen Sympathie und Ekel nicht wirklich entscheiden kann.

Viele Dialoge bleiben in Erinnerung und sind herrlich grotesk („Wie ist Ihr Name“ – „Mein Name steht auf meinem Führerschein“). Auch die Filmmusik trägt zum Gesamtkonzept bei, sei es Tom Jones mit „She´s a lady“, oder die Dead Kennedy´s mit „Viva las Vegas“, das alles ist stimmig zu den vorherrschenden, farbenfrohen Bildern, die einem ein Erlebnis verschaffen, dass sich nie wirklich greifen lässt und bei dem die Probleme des Alltags leicht in Vergessenheit geraten.

Fear and Loathing in Las Vegas polarisiert jedoch auch, so sehen die einen in dem Film ein Meisterwerk, in dem Drogenkonsum in einer leicht überzogenen Form dargestellt wird, andere sehen nur einen Film in dem Drogenmissbrauch verherrlicht wird und der Unterhaltung dient.

Fazit:
Ein Film wie ein bunter Rausch, man kann nicht alle Eindrücke einordnen, geschweige denn verarbeiten, doch dafür kann man ihn auch oftmals anschauen und gewinnt immer neue Aspekte, man muss sich nur von der knallbunten Drogenwelle tragen lassen, die einen schnell in einen natürlichen Bann zieht und nicht mehr los lässt.
Als dein Anwalt rate ich dir: Schaue diesen Film und lasse dich köstlich unterhalten!!!
9/10

„Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen, ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde: Zu spleening zum Leben und zu selten zum Sterben“ Duke über Gonzo